Anlässlich des 336. Geburtstages von Johann Sebastian Bach kommt heute seine Bearbeitung des Chorales “Wer nur den lieben Gott lässt walten” als Videogruß von der Orgelempore zu Ihnen und Euch.
“Wer nur den lieben Gott läßt walten” ist ein Kirchenlied, das von Georg Neumark um 1641 gedichtet und vertont wurde. Der Autor hat es selbst als Trostlied bezeichnet und hat es gedichtet, nachdem er bei einem Postkutschenüberfall ausgeraubt worden war, dann aber nach längerer winterlicher Irrfahrt durch Norddeutschland in einer Kieler Familie eine Hauslehrerstelle gefunden hatte.
Das in der ersten Strophe beschriebene Gottvertrauen wirkt auf mich angesichts der aktuellen Herausforderungen weltweit fast naiv doch die Zuversicht des Dichters Georg Neumark und die mitreißende Vertonung Johann Sebastian Bachs stecken mich mit ihrer Fröhlichkeit an. Beide haben in ihrem Leben viel Leid erfahren und trotzdem verwendet Bach in der linken Hand das prägnante Freudenmotiv zur Begleitung der Melodie und Neumark textet in weiteren Strophen:
Was helfen uns die schweren Sorgen,
was hilft uns unser Weh und Ach?
Was hilft es, dass wir alle Morgen
beseufzen unser Ungemach?
Wir machen unser Kreuz und Leid
nur größer durch die Traurigkeit.
Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,
verricht das Deine nur getreu
und trau des Himmels reichem Segen,
so wird er bei dir werden neu;
denn welcher seine Zuversicht
auf Gott setzt, den verlässt er nicht.
In diesem Sinne wünsche ich Johann Sebastian Bach alles Gute zum Geburtstag und Ihnen und Euch einen beschwingten Sonntag!
Lea Vosgerau