Deutschlands größtes Kulturevent für die Denkmalpflege findet dieses Jahr am 12. September 2021 wieder digital – und hoffentlich auch als Präsenzveranstaltung – statt. Auch unsere Remberti-Gemeinde Bremen, deren Kirche und Gemeindehaus 1995 unter Denkmalschutz gestellt wurden, wird sich daran wieder beteiligen. Beide Gebäude wurden 1951 und 1958/59 von einem der führenden Bremer Architekten, Eberhard Gildemeister im Heimatstil erbaut.
Das diesjährige Motto des Tages des offenen Denkmals „Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ stellt uns vor eine Herausforderung, denn weder Kirche noch Gemeindehaus verfügen über Illusionsmalerien oder hyperrealistische Skupturen mit Echthaar, Glasaugen und besonderer Bemalung; unser Barlach-Kreuz ist schlicht aus Bronze.
Die Forderung von Georg Dehio – „Konservieren, nicht restaurieren“ – hat die Denkmalpflege in Deutschland über ein Jahrhundert geprägt. Doch hat es heute noch Wirkung? Müssen Denkmäler immer im Originalzustand – dem Sein – erhalten bleiben, oder zwingen nicht äußere Umstände oder finanzieller Druck dazu, die Nutzung alter Gebäude anzupassen? Für die Remberti-Gemeinde (und das Landesamt für Denkmalpflege) haben sich genau diese Fragen im Hinblick mit dem Umbau Jugendkeller/Konfirmandenraum/Forum und dem Kindergartenräumen gestellt.
Ein Stichwort, das für Baudenkmäler immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist Nachhaltigkeit. Denkmale zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit aus. Während bei Neubauten von einer Nutzungsdauer von 50 Jahren ausgegangen wird, leben gerade Kirchengebäude oft viele Jahrhunderte. Durch die Verwendung natürlicher und regionaler Rohstoffe beim Bau der Kirche und des Gemeindehauses wurden im Gegensatz zum Beton-Neubau Energie und Emissionen und Transportwege eingespart. Daher fällt die Ökobilanz überaus positiv aus, gerade weil sich die Remberti-Gemeinde in den Nachkriegsjahren eine kleinere Kirche als den Vorgängerbau wünschte. Ein „Landhaus Gottes“ eben.
Für die Gemeinde ist klar: Unsere Denkmale wahren Historie, erzählen Geschichten, und sind ein Ort für Gemeinschaft. Am Tag des digitalen Denkmals wollen wir solche Geschichten erzählen, aber auch uns Vertrautes anderen Interessierten zeigen. Digital und persönlich. Wie und wo erfahren Sie hier.
Am 12.9 wird es zwei Präsenzveranstaltungen geben:
- Eine Orgelführung um 11:30 Uhr mit unserer Kantorin Lea Vosgerau, Treffpunkt vor der Kirche
Die St. Remberti-Orgel wurde 1994 von der badischen Orgelbauwerkstatt Fischer+Krämer im Konzeption einer badisch-elsässischen Barockorgel mit französisch-romantischen Elementen gebaut.
Doch wie klingt diese Orgel in der denkmalgeschützten St- Remberti Kirche? Wie spielt sie sich und warum muss sie jetzt restauriert werden? Fragen, die Frau Vosgerau gerne beantwortet. - Kleiner Rundgang durch das Remberti-Ensemble mit Dörte Friemel / Beginn 16:30 Uhr / Ort: vor der Kirche
Interessantes und kurioses über die Entstehungsgeschichte der Kirche und des Gemeindehauses weis die langjährige Bauherrin der St. Remberti Gemeinde zu berichten.
Zum offenen Tag des Denkmals veranstalten wir dieses Jahr einen Fotowettbewerb:
Der Fotowettbewerb der Remberti Gemeinde zum Tag des offenen Denkmals mit dem diesjährigen Motto „Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ stellt uns und euch vor eine interessante Herausforderung. Obwohl unsere Kirche erst vor 70 Jahren und das Gemeindehaus vor etwa 60 Jahren erbaut und 1995 unter Denkmalsschutz gestellt wurde werfen viele nur einen oberflächlichen Blick auf die Gebäude. Doch ein zweiter Blick, wenn man genauer hinsieht, lohnt sich. Also, schnappt euch euren Fotoapparat oder euer Smartphone und geht auf die Entdeckungsreise.
Gewünscht sind Fotos rund um die Kirche und um das Gemeindehaus mit einem neuen Blick, einem interessanten Detail, Licht und Schatten oder einer ungewöhnlichen Perspektive.
Weitere Details und das Formular zur Teilnahme finden Sie hier.