Nie wieder | Esther Joas

von | 03. November 2023

Gottesdienst am 29.10.2023 mit Pastorin Esther Joas

Orgel: Felix Mendelssohn Bartholdy | Andante tranquillo

Liturgischer Gruß und Hinführung

Im Namen Gottes, Schöpfer der Welt, Liebe, die bewegt, Geist, der verbindet. Amen.

Herzlich Willkommen zum Gottesdienst in St. Remberti. Nicht immer ist Gottesdienst einfach Lob und Dank und Gemeinschaft und Freude. Als Kraftquelle brauchen wir das. Und doch wollen wir nicht wegsehen, sondern das, was uns umtreibt, was in der Welt passiert, zur Sprache bringen. Heute geht es mir um den Schutz jüdischen Lebens, insbesondere in Deutschland.

Dies ist mein erster Gottesdienst nach dem 7. Oktober. An diesem und dem nächsten Tag war ich mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden zusammen, die letzte Woche dann mit den etwas älteren Jugendlichen in Hohenfelde. Viele von den dreizehn- und vierzehnjährigen Schülerinnen und Schülern deutschlandweit haben die NS-Zeit gemäß Lehrplan noch nicht durchgenommen und wissen nichts über den Völkermord an Jüdinnen und Juden; auch nicht in Berlin-Neukölln. Manche der älteren Jugendlichen haben es aufgrund der Corona-Pandemie und der schändlichen Versäumnisse in den Schulen einfach übersprungen und gar nicht durchgenommen: Ein Skandal in Anbetracht der aktuellen Situation. Ein Grund, warum ich nächste und übernächste Woche mit meinen Konfirmandengruppen das Schicksal der jüdischen Familie Abraham in der Kulturkirche St. Stephanie nachvollziehe. Wir hören dann auch, wie man bei der Instandhaltung der Stolpersteine hilft und warum wir die Datenbank des Arolsen-Archivs pflegen, indem wir zusammen die Namen von Holocaust-Opfern digitalisieren.

Ich kann und will nicht schweigen über die Folgen des Terrorattentats auf Jüdinnen und Juden vor drei Wochen, am 7. Oktober. Seit dem Angriff wurden mehr als 200 antisemitische Fälle in Deutschland registriert; ein Anstieg von über 200% im Vergleich zum Vorjahr. Die Tagesschau berichtet, dass in Bremen ein Graffiti entdeckt wurde, auf dem stand: “Für jeden Zionisten eine Kugel” und daneben “Free Gaza”. Am Freitag bin ich nach dem Spendensammeln vor dem Freimarkt auf eine pro-palästinensische Kundgebung am Hauptbahnhof gestoßen. Wenn die Parolen und Fahnen für wahren Frieden in Palästina stünden, dann wäre ich dabei gewesen, zusammen mit vielen Jüdinnen und Juden, die sich das auch, und noch viel mehr, ersehnen und sich dafür einsetzen. Aber leider war dort Hass zu spüren, gefährlicher Hass.

Ich sehe es wie unser Bundespräsident, der letzte Woche auf der Kundgebung in Berlin sagte: „Es ist unerträglich, dass Jüdinnen und Juden wieder Angst haben, ausgerechnet in unserem Land.“

Wo Hass aufkeimt, breiten wir unsere Flügel aus. Das ist unsere Aufgabe in der Nachfolge Jesu. Die Flügel breiten wir in alle Richtungen aus, aber heute besonders zum Schutz jüdischen Lebens. Ein Beter spricht im 91. Psalm: „Gott wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht und vor dem Pfeil, der des Tages fliegt.“

Gottesdienst feiern, bedeutet, das Göttliche unter uns spürbar und hörbar werden lassen: Den Gott des Friedens, der allumfassenden Liebe, den Gott Jesu Christi. Wir fangen damit an, indem wir ein Lied unserer jüdischen Geschwister singen: Schalom Chaverim. Vielen jüdischen Menschen ist angesichts der Trauer und des Entsetzens gerade bestimmt nicht zum Singen zumute. Vielleicht tun wir es heute an ihrer statt, als Zeichen von Heilung. Denn Schalom, das heißt Frieden in einem umfassenden Sinn: es meint Gerechtigkeit, wechselseitige Achtung, Heil, Wohlsein, Barmherzigkeit für die Schwachen. Chaverim, das sind die Genossen oder weitergefasst alle, die miteinander in Verbindung stehen. Lehitraot heißt: bis wir uns wiedersehen. Ich übersetze mal ein wenig freier: „Frieden allen Menschen nah und fern bis in alle Ewigkeit.“ Schalom Chaverim, lehitraot, schalom schalom.

Kanon: Schalom chaverim (EG 434)

Psalm 1

Glücklich ist der Mensch, der nicht dem Vorbild der Frevler folgt und nicht den Weg der Sünder betritt.

Mit Leuten, die über andere lästern, setzt er sich nicht an einen Tisch.

Vielmehr freut er sich über die Weisung des Herrn.

Tag und Nacht denkt er darüber nach und sagt Gottes Wort laut vor sich hin.

Er gleicht einem Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, 

Früchte trägt er zu seiner Zeit, und seine Blätter welken nicht. Alles, was er tut, gelingt ihm gut.

Anders ist das bei den Frevlern: Sie gleichen der Spreu, die der Wind vom Dreschplatz fegt.

Darum können die Gewalttätigen vor dem Gericht nicht bestehen. Und für die Sünder ist kein Platz in der Gemeinde der Gerechten.

Ja, der Herr achtet auf den Weg, den die Gerechten gehen.

Doch der Weg der Gewalttätigen führt in den Untergang.

Kyrie-Lied: Meine engen Grenzen

Gebet mit Worten von Dorothee Sölle

Du hast mich geträumt, gott
wie ich den aufrechten gang übe
und niederknien lerne
schöner als ich jetzt bin
glücklicher als ich mich traue
freier als bei uns erlaubt
Hör nicht auf mich zu träumen, gott
ich will nicht aufhören mich zu erinnern
daß ich dein baum bin
gepflanzt an den wasserbächen des lebens.

Gloria-Kanon: Lobe den Herrn meine Seele

Lesung

In der Tora, im dritten Buch Mose, da stehen im 19. Kapitel folgende Worte:

„In deinem Herzen soll es keinen Platz für Hass geben: Hasse deinen Bruder und deine Schwester nicht! Stattdessen sollst du mit deinem Nächsten reden und ihn auf sein Verhalten ansprechen. So wirst du dich seinetwegen nicht mit Sünde belasten.Du sollst dich nicht rächen und deinen Brüdern und Schwestern nichts nachtragen. Stattdessen sollst du deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst. Ich bin dein Gott.“ (3. Mose 19, 17-18)

Was das für ein Gott ist, das hören wir durch die Worte des Propheten Jesaja:

„Hört mir zu, ihr alle, die ihr von mir getragen werdet von Mutterleibe an und vom Mutterschoße an mir aufgeladen seid: Auch bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet. Ich habe es getan; ich will heben und tragen und erretten.“ (Jes 46, 3.4)

Zu diesen Worten hat der christliche Dichter Jochen Klepper 1938 ein Lied geschrieben, das wir gleich singen werden. Er schrieb diese Zeilen trotz Angst und Bedrängnis, denn das Leben seiner jüdischen Frau und seiner jüdischen Kinder war zu dieser Zeit bereits in Gefahr.

Lied: Ja, ich will euch tragen (EG 380)

Predigt

85 Jahre ist es her, also nicht sehr lange, dass hier in Bremen, wie in ganz Deutschland, der Antisemitismus in offene Gewalt mündete. Synagogen brannten, Wohnungen und Geschäfte von Jüdinnen und Juden wurden gestürmt, geplündert und zerstört. Der damalige Bremer Bürgermeister und Chef der SA-Gruppe Nordsee, Heinrich Böhmker, gab in der Nacht auf den 10. November 1938 folgende Anweisung: „Sämtliche jüdische Geschäfte sind sofort von SA-Männern in Uniform zu zerstören. Jüdische Synagogen sind sofort in Brand zu stecken, jüdische Symbole sind sicherzustellen. […] Die Polizei darf nicht eingreifen. Sämtliche Juden sind zu entwaffnen. Bei Widerstand sofort über den Haufen schießen.“

Daraufhin standen jüdische Wohnhäuser in Flammen, die jüdischen Friedhöfe in Bremerhaven-Lehe und Bremen-Hastedt wurden geschändet. In Oldenburg wurde am 10. November die Leichenhalle des jüdischen Friedhofs angezündet. Auch das jüdische Altersheim in der Gröpelinger Heerstraße in Bremen war Ziel der Angriffe. Die SA misshandelte die alten Menschen und transportierte sie in Lastwägen ab. Fünf Menschen wurden getötet, viele andere an Sammelplätzen zusammengepfercht: In Bremen am Alten Gymnasium und an den Finndorffer Messehallen. Frauen und Kinder durften am nächsten Tag gehen, die Männer trieb die SA als zusätzliche Demütigung in Reih und Glied durch die Stadt, und dann erst in Gefängnis. Von dort ging es für 192 Männer nach kurzer Zeit mit einem Sonderzug ins Konzentrationslager Sachsenhausen.

„Jeder hat das gesehen“, sagte Martin Białystok vor zehn Jahren in einem Interview in Tel Aviv. Es sei unmöglich, davon nichts mitbekommen zu haben. Er lebte damals mit seinen Eltern am Brill oberhalb ihres Modegeschäfts und überlebte den Holocaust als einziger seiner Familie. Die aus Bremen kommende Zeitzeugin und Holocaust-Überlebende Charlotte Levi sagte: „Auf den Straßen waren Leute, viele haben sich einfach weggedreht und haben gar nichts gesagt. Einige Leute haben “Judenschweine” gesagt und haben gespuckt, aber ich hatte solche Angst, dass ich immer nur auf den Fußboden geguckt habe“.

Die nationalsozialistische Hetze begann schon vor 90 Jahren, 1933, mit den ersten antijüdischen Gesetzen, 1935 wurde das Gesetz “zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre” verabschiedet: jüdische und nichtjüdische Menschen durften nicht mehr heiraten. Jüdische Ärzte und Richter erhielten ein Berufsverbot, die Reisepässe von Juden wurden eingezogen. Nach den November-Pogromen verschärften sich die Maßnahmen und endeten in der größten Katastrophe unserer Geschichte: dem Völkermord an 6 Millionen Jüdinnen und Juden.

Hier, in unserem Land, ist das passiert. Und deshalb sind wir die ersten, die immer wieder aufhorchen und erste Warnzeichen ernstnehmen müssen, wenn Jüdinnen und Juden einzig aufgrund ihres jüdisch-Seins bedroht sind. „Nie wieder“, steht in vielen Sprachen an einer Mauer des KZs Dachau, unweit entfernt von meiner Heimat.

Am 19. Oktober 1945 wurde das Stuttgarter Schuldbekenntnis auf dem Ökumenischen Rat der Kirchen verlesen. Darin bekannte sich die evangelische Kirche zur „Solidarität der Schuld“ mit dem deutschen Volk. Auch wenn die Verfasser den Nazis widerstanden haben, schrieben sie zurecht folgende Worte:

„Mit großem Schmerz sagen wir: Durch uns ist unendliches Leid über viele Völker und Länder gebracht worden. Was wir unseren Gemeinden oft bezeugt haben, das sprechen wir jetzt im Namen der ganzen Kirche aus: Wohl haben wir lange Jahre hindurch im Namen Jesu Christi gegen den Geist gekämpft, der im nationalsozialistischen Gewaltregiment seinen furchtbaren Ausdruck gefunden hat; aber wir klagen uns an, daß wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben. (…) Wir hoffen zu Gott, dass durch den gemeinsamen Dienst der Kirchen dem Geist der Gewalt und der Vergeltung, der heute von neuem mächtig werden will, in aller Welt gesteuert werde und der Geist des Friedens und der Liebe zur Herrschaft komme, in dem allein die gequälte Menschheit Genesung finden kann.“

Über Gewalt gegen Jüdinnen und Juden berichtet schon das Alte Testament. Das Buch Ester, das lange Zeit im biblischen Kanon umstritten war, weil es gar nicht von Gott spricht, sondern in Form einer antiken Novelle geschrieben ist, erzählt von der Jüdin Ester, die zur Frau des persischen Königs Xerxes I. wurde. Sie verheimlichte ihr Jüdisch-Sein zunächst am Königshof. Nur ihr jüdischer Pflegevater Mordechai wusste davon. Wie viele Juden weigerte sich Mordechai aufgrund seines Glaubens, Menschen zu huldigen und vor ihnen niederzuknien, als wären sie Gott. Diese Huldigungen waren aber üblich und gehörtem zum Anstand in der Antike. Deshalb zog der Jude Mordechai den Ärger und Hass Hamans auf sich, eines mächtigen Vorstehers im Königshof, vor dem die Menschen niederknieten. Haman plante daraufhin ein Pogrom gegen Juden und sagte zum König folgende Worte:

„Es gibt ein Volk, verstreut und abgesondert unter allen Völkern in allen Provinzen deines Königreichs, und ihr Gesetz ist anders als das aller Völker, und sie tun nicht nach des Königs Gesetzen. Es ziemt dem König nicht, sie gewähren zu lassen. Gefällt es dem König, so lasse er schreiben, dass man sie umbringe.“ (Ester 3,8-9)

Mordechai bittet seine Pflegetochter um Hilfe und warnt sie: „Denke nicht, dass du dein Leben errettest, weil du im Palast des Königs bist, du allein von allen Juden.“ (Ester 4,13). Es wird dann berichtet, wie die Königin den Massenmord abwendet, jedoch mit schrecklichen Folgen und Racheakten für diejenigen, die die Hetze geplant hatten. Aufgrund der letzten Kapitel ist die Figur Ester keine, mit der ich mich aufgrund meines gleichlautenden Vornamens gerne identifizieren möchte. Was dort geschieht, widerspricht der Tora von der Nächstenliebe, wie wir es in der Lesung gehört haben.

„Es gibt ein Volk, verstreut und abgesondert unter allen Völkern in allen Provinzen deines Königreichs, und ihr Gesetz ist anders als das aller Völker, und sie tun nicht nach des Königs Gesetzen.“ In dieser Beobachtung liegt eine Wurzel des Antisemitismus. Eine zweite ist in der frühchristlichen Polemik zu finden. Im Januar wird es dazu einen Vortrag von dem Züricher Theologie-Professor Jörg Frey bei uns in Remberti geben, zu dem ich schon jetzt herzlich einladen möchte.

Heute wissen wir, dass der Schutz jüdischen Lebens zugleich der Schutz einer pluralen Werteordnung ist. Wo jüdisches Leben bedroht ist, da ist auch das Leben anderer Minderheiten bedroht, da ist unsere freiheitliche Demokratie gefährdet. Die meisten Jüdinnen und Juden, die ich kenne, mit denen ich auch in USA zusammengelebt habe, sind nicht (sonderlich) religiös, leben völlig säkular, und trotzdem bekennen sie sich zum Judentum, aufgrund ihrer Familiengeschichte, ihrer Herkunft. Auch sie sind gemeint, wenn es um antisemitische Hetze geht.

Ein von mir sehr verehrter Autor mit jüdischer Herkunft sagte einmal zu mir, dass er vor nichts mehr Angst habe als vor dem Faschismus in Deutschland. Obwohl er Deutscher ist, gibt es diesen sinnbildlich gepackten Koffer, der ihn im Notfall nach Israel begleitet, dem einzig sicheren Ort auf der Welt für Jüdinnen und Juden. Was für ein Versagen der Weltgemeinschaft, dass wir diese Sicherheit nicht überall gewährleisten können, nicht einmal hier in Deutschland.

Die Würde jedes Menschen ist Grundsatz unserer Verfassung. Aber als Christinnen und Christen sind wir darüber hinaus aufgerufen, unsere Mitmenschen zu lieben und den Frieden zum Grundsatz all unseres Tuns zu machen.

Im Epheserbrief, und damit schließe ich meine Gedanken, wandelt Paulus die Utensilien einer Kriegsrüstung zu bedingungslosen Friedens-Metaphern um. Die einzige Rüstung, die wir haben sollen, ist das Wort von der Liebe und Barmherzigkeit Gottes. Er schreibt das so:

„Also haltet stand! Tragt die Wahrheit als Gürtel um eure Hüfte und zieht die Gerechtigkeit als Brustpanzer an. Und tragt an euren Füßen als Schuhe die Bereitschaft, das Evangelium des Friedens zu verkünden. Was auch kommen mag: Ergreift als euren Schild den Glauben! Mit ihm könnt ihr alle brennenden Pfeile abwehren, die das Böse gegen euch schießt.Nehmt als Helm eure Rettung in Empfang. Und lasst euch das Schwert geben, das der Heilige Geist euch schenkt: das Wort Gottes.“ (Epheser 6, 14-17)

Das Wort Gottes ist groß und viel und kompliziert. Im Evangelium für den heutigen Sonntag wird es so formuliert: „Ich sage euch aber: Liebt eure Feinde! Betet für die, die euch verfolgen! So werdet ihr zu Kindern eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über bösen und über guten Menschen. Und er lässt es regnen auf gerechte und auf ungerechte Menschen.“ (Matthäus 5,44f.)

So sehr es unseren Herzen in der Erfahrung von Ungerechtigkeit und Leid widerstreben mag und so sehr wir immer wieder an diesem Anspruch scheitern, wir teilen mit unseren jüdischen Geschwistern die Weisung Gottes („Tora“), die uns lehrt: Alle Menschen sind Kinder Gottes, entstanden aus dem Ja-Wort, das uns erhält. Wenn wir danach leben, wird Frieden sein auf Erden. Amen.

Lied: Gib Frieden, Herr, gib Frieden (EG 430)

Fürbitten mit Zwischengesang

Ewiger Gott, liebendes Du: Lass uns wachsam sein und mutig einstehen für den Schutz aller Minderheiten. Mache uns zum Werkzeug deines Friedens, damit nie wieder Jüdinnen und Juden verfolgt werden, wie es in der Geschichte so oft geschehen ist.

Gemeinsam singen wir: Verleih uns Frieden gnädliglich

Wir bitten für Frieden. Frieden in diesen Tagen besonders für die Menschen in Israel und Palästina. Diese Region ist so gepeinigt von Krieg. Wie viele Großmächte überwältigten ihre Provinzen und Länder im Lauf der Geschichte und immer wieder ist sie gefährdet. Das antike Land Juda, Palästina, Israel. Zeig dich, liebender Gott, in diesem Land, das deine Nähe seit Jahrtausenden besingt. Und Allah bringe Frieden, wo sein Name angerufen wird. Sei nicht hinter Mauern, sondern in den Herzen der Menschen. Zeige ihnen Wege der Versöhnung; undenkbare Wege, solche, wie nur Du sie schaffen kannst. Schenke den Kopflosen und Hasserfüllten Einsicht, sei den Trauernden und Fassungslosen ein Halt in ihrer Not. Wir bitten dich um Frieden, ewiger Gott.

Gemeinsam singen wir: Verleih uns Frieden gnädliglich

Wir bitten für Frieden. Frieden in der Ukraine, in Armenien, in Bosnien, in Afghanistan, in Syrien, im Jemen, in Ruanda, in Kolumbien. Ach Gott, wo bist du nur? Uns bleibt die Hoffnung, Hoffnung, dass die Menschlichkeit siegt. Indem wir das Hoffen lernen, formen wir die Gegenwart um. Im Angesicht der Weihnachtsbotschaft vom Kindlein in Bethlehem können wir sagen: „Im Dunkel des Augenblicks verändert uns das Staunen über die Möglichkeit der Zukunft.“ Schenke uns Hoffnung, du Gott des Lebens.

Gemeinsam singen wir: Verleih uns Frieden gnädliglich

Wir beten mit Worten, die Antoine de Saint-Exupéry einmal formuliert hat: „Herr, mach aus mir einen Menschen, der einem Schiff mit Tiefgang gleicht, um auch die zu erreichen, die unten sind. Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen. Gib mir nicht, was ich mir wünsche, sondern was ich brauche. Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte.“

Der indische Friedens-Aktivist Mahatma Gandhi sagte mal: „Im Zustand des Schweigens findet die Seele ihren Weg in einem klaren Licht, und alles Trügerische und alle Täuschungen lösen sich auf in kristallene Klarheit. Unser Leben ist eine lange, beschwerliche Suche nach der Wahrheit, und die Seele braucht innere Ruhe, um zu ihrer vollen Größe zu gelangen.“ Gott, vor dir kommen wir zur Ruhe und schweigend lauschen wir nach innen:

– Stille –

Gott, wir denken heute auch an die Menschen, die aus unserer Gemeinde gestorben sind. Letzte Woche haben wir Abschied genommen von [Gemeindemitglied]. Wir bitten dich, nimm ihn auf in dein ewiges Reich. Voll Friede und Geborgenheit ruhe er in deinem Schoß. Sei auch bei den Angehörigen, die in diesen Tagen um ihre Lieben trauern. Tröste sie und trockne ihre Tränen.

Im Vertrauen auf deine Barmherzigkeit beten wir gemeinsam:

Vaterunser

Bekanntgaben

Lied: Bewahre uns Gott (EG 171) 

Segen

Orgel: Felix Mendelssohn Bartholdy |Verleih uns Frieden

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