Ein Abend mit W. G. Sebald
Montag, 13. Februar, 19:30 Uhr
„Gibt es das noch – große Literatur? Wie sähe angesichts des unaufhaltsamen Niedergangs des literarischen Ehrgeizes und der gleichzeitigen Dominanz des Seichten, Oberflächlichen, der sinnlosen Grausamkeit heutzutage ein würdiges literarisches Unternehmen aus? Zu den wenigen Antworten gehört das Werk W. G. Sebalds.“ (Su- san Sontag)
W. G. Sebald, am 18. Mai 1944 in Wertach im Allgäu geboren, lebte seit 1970 bis zu seinem Unfalltod im Jahre 2001 im ostenglischen Norwich, wo er an der dortigen Universität als Dozent für Neuere Deutsche Literatur lehrte.
Als Sebald mit dem Schreiben begann, tat er dies zunächst, wie er einmal bekannte, um „sich einen Freiraum im Alltag zu schaffen“. 1988 erschien sein literarischer Erstling „Nach der Natur“, es folgten die Erzähl- und Essaybän- de „Schwindel.Gefühle“ (1990), „Die Ausgewanderten“ (1992), „Die Ringe des Saturn“ (1995), „Logis in einem Landhaus. Über Gottfried Keller, Jo-
hann Peter Hebel, Robert Walser und andere“ (1998), „Luftkrieg und Lite- ratur“ (1999) und „Austerlitz“ (2001).
„Zachor. Erinnere Dich!“ Das ist ein wichtiger Leitgedanke in unserem „Alten“ Testament. Erinnerung und Eingedenken, das sind auch die groß- en Themen in Sebalds Büchern. Häufig spricht sich in ihnen eine eindringliche, untröstliche Traurigkeit aus. „Die Hal- tung der Melancholie hat für mich nichts Bequemes. Sie ist für mich eine Form des Widerstands.“
Wir möchten Ihnen diesen im Gegen- satz zum englischsprachigen Raum in Deutschland eher unbekannten Schriftsteller nahebringen und laden Sie herzlich ein, einen Abend mit ihm und seinem Werk zu verbringen.