Predigt von Pastorin Isabel Klaus am 9. Januar 2022
Ich liebe dieses Bild: Da liegen die drei Könige in einem Bett und stecken unter einer dicken Decke. Ein Engel stupst sie an. „Die sind doch hoffentlich getestet oder mindestens geboostert?“, fragen wir bang aus unserer Welt.
Nun: von Corona wussten die drei Könige nichts, sie haben nur einen Stern entdeckt: den Stern über Bethlehem. Der Engel Gabriel weckt einen von ihnen und deutet auf diesen berühmten Stern. Und wie sie da so liegen alle drei, beschleicht mich selbst auch der Wunsch nach einer dicken Decke, unter die ich mich einfach stecke.
Ja ganz ehrlich. Ich meine, es ist doch wirklich eine irre Zeit. Erst war Bremen Impf-Meister – eine echte Erholung als Pisa-Schlusslicht. Jetzt sind wir Omicron-Meister – die Blaupause für Deutschland.
Deswegen: so eine dicke Decke wäre schön und dann einfach Winterschlaf bis Corona vorbei ist. Nach fast zwei Jahren Pandemie wär mir danach. Und ja ich weiß, die Pest hat länger gedauert.
Seit Corona, seit dem Dschungel der Corona-Regeln, den Leitplanken aus Neuinfektionen und Hospitalisierungsinszedenzen surfe ich als Pastorin durch das Gemeindeleben wie ein Nashorn auf einer Eisscholle.
Klar, Nashörner wird man auf einer Eisscholle nicht antreffen und surfen tun sie auch nicht. Ein absurdes Bild für eine absurd lang andauernde Situation, die mich in einen ewig erfindungsreichen Dauerzustand katapultiert hat.
Ob tagsüber oder bis tief in die Nacht frage ich mich:
Was geht?
Was geht denn überhaupt noch?
Wie könnte es anders gehen, wenn nichts mehr geht?
Wie können wir Gemeinde sein in einer Zeit, die auf Kontaktreduzierung setzt, sich mit Fäusten begrüßt, weil die Hände vom Desinfektionsmittel völlig besoffen sind und Masken zum neuen Must-have erkoren worden?
Ich habe alles probiert.
Und wenn du die ganze Predigt lesen willst, schick mir gern direkt eine Nachricht.