Habemus Mamam! Bernhard Gleim, verwaltender Bauherr, berichtet über die Pastorenwahl

von | 10. August 2020

Habemus mamam, das schrieb mir jemand auf WhatsApp, nachdem die Wahl am 11. Juli im Bremer Dom zu Ende und das überzeugende Ergebnis der Pastorenwahl verkündet worden war. 

Naja, weißer Rauch stieß nicht auf, und zum Glück kennt die Evangelische Kirche weder einen heiligen Papa, noch eine heilige Mama. Aber immerhin, mit der Mamma, das stimmt, Esther Joas, unsere neue Pastorin, ist Mutter eines 14-jährigen Sohns. 

Wir haben eine junge Pastorin gewählt, sie wurde 1984 geboren, heißt mit vollständigem Namen Esther Marie Joas. Sie lebte als Kind für einige Jahre mit den Eltern in Afrika, studierte von 2005 bis 2007 Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wollte, der elterlichen Tradition folgend, Ärztin werden. Dann fand sie aber doch die Theologie interessanter, studierte ebenfalls in München von 2007 bis 2016 evangelische Theologie. Der Liebe wegen kam sie nach Bremen. Seit Oktober 2016 war sie Vikarin in der Bremischen Evangelischen Kirche. Und jetzt Pastorin in der Wilhadi-Gemeinde.

Gewählt haben wir Frau Pastorin Joas in der in Remberti üblichen Weise. Es gab einen Pastorenwahlausschuss, der hat verschiedene Kandidaten gesichtet, dann hat dieser Pastorenwahlausschuss dem Konvent einen Vorschlag unterbreitet. Auf ihm stand diesmal nur ein Name, nämlich der Name von Esther Joas. Die Gründe dafür, dass wir einen Einer-Wahlaufsatz vorgeschlagen haben, hat der Verwaltende Bauherr im Konvent dargestellt, seine Begründung stieß auf Zustimmung und so wurde in einem ersten Wahlgang ein Einer- Aufsatz beschlossen. 

Vorher hatte Frau Pastorin Jonas ihren Vorstellungsgottesdienst gegeben. Sie hat dabei eine eindrucksvolle Predigt über die Heiligung des Sabbats, also in unserer christlichen Sprache, die Heiligung des Sonntags gehalten.

Aber genau an dieser Stelle begann schon ihre differenzierende Darlegung, denn Sabbat und Sonntag ist eben nicht dasselbe, in der christlichen Geschichte haben die Christen häufig Gebräuche der Juden übernommen, sie dabei aber auch enterbt. Am Ende ihrer Predigt sagte Frau Pastorin Joas: 

Die Welt ist nicht in sechs Tagen entstanden und am siebten Tag vollendet worden. Aber der Mensch, dieses kreative schöpferische Wesen, erkennt eine göttliche Ordnung in der Welt und erlebt in der sich vom Alltag unterscheidenden Ruhe Vervollkommnung, Ganz-Sein, Heil-Sein. In der Rhythmisierung der Zeit – Tag, Woche, Jahr – findet der Mensch zu sich und zu Gott. Am jüdischen Sabbat wird dieses Bedürfnis nach Orientierung und Besinnung heiliggesprochen.

Esther Joas ist jetzt noch Pastorin an der Wilhadi- Kirche und mit dem Aufbau der Gemeinde in Überseeviertel beschäftigt. Ihre Arbeit dort will sie besenrein an ihren Nachfolger oder ihre Nachfolgerin übergeben. Deswegen fängt sie bei uns erst am 1. November mit dem Pfarramt an.

Wir freuen uns sehr auf sie, wir hoffen darauf, dass das Team aus Pastorin Isabel Klaus, Pastor Uli Band und dann Pastorin Joas gut zusammenwächst. Vor uns liegt ja eine sicherlich nicht leichte Zeit, eine Zeit, die immer wieder dazu einlädt, darüber nachzudenken, was uns der christliche Glaube bedeutet, aber auch dazu, in Gemeinschaft zu sein, miteinander zu feiern und Gottesdienst zu halten. Herzlich willkommen, Esther Joas!

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